Vorgehensweisen für geistliche Prozesse der Kirchenentwicklung
(In blauer Schrift Hinweise für das Vorgehen in Telefon- und Videokonferenzen)
zusammengestellt von Dr. Peter Hundertmark, Bistum Speyer und DDr. Igna Kramp CJ, TPI Mainz
Dieses Dokument ist als Hilfe für die Initiation und Begleitung geistlicher Prozesse in der Kirchenentwicklung gedacht. Zu diesem Zweck darf es frei kopiert, digital verschickt und weiterverwendet werden. Rückmeldungen und Nachfragen gerne an peter.hundertmark@bistum-speyer.de oder kramp@tpi-mainz.de .
0. Einführung
In den letzten zehn Jahren sind eine Reihe von Verfahren entwickelt und erprobt worden, die von kirchlichen Gremien eingesetzt werden können, die ihre Arbeit als geistlichen Prozess gestalten möchten. Alle diese Verfahren können alleine oder in verschiedenen Kombinationen mit anderen Verfahren der Kirchenentwicklung und Gemeindeberatung eingesetzt werden.
Alle spirituellen Verfahren erfordern es, dass eine Person mit der Anleitung beauftragt wird.
Bei Telefon- und Videokonferenzen ist diese Aufgabe umfangreicher, da eine stärkere Steuerung benötigt wird, um reibungslose Abläufe über digitale Medien zu gewährleisten. So müssen bei Anhörkreisen beispielsweise gerade bei Telefonkonferenzen alle Teilnehmer·innen nacheinander gebeten werden, sich einzubringen.
Häufig kann diese Funktion intern besetzt werden. In den einfachen Verfahren kann diese Aufgabe auch bei jeder Sitzung einer anderen Person übertragen werden. In der Regel sollte die Aufgabe der spirituellen Unterstützung nicht bei der Person sein, die für die inhaltliche Arbeit dieser Sitzung die Hauptverantwortung trägt.
Auch in digitalen Konferenzen sollte eine „Ankommrunde“ nicht ausgelassen werden. Zuerst müssen die Mitarbeitenden einander „zu Mitmenschen werden“, das heißt in ihrer aktuellen Stimmung Verfassung für einander fühlbar werden.
Bei Arbeitsgruppen, die länger an einem Thema zusammenarbeiten, hat es sich bewährt, das Ankommen in zwei Anhörkreise zu teilen: „Wie bin ich jetzt da?; Was beschäftigt mich?; Was liegt oben auf? – und: „Was liegt fachlich an? Welche Erfahrungen und Einsichten habe ich in der Zwischenzeit gesammelt?; Welches Thema oder welche Vorgehensweise will ich für heute anmelden? Unter digitalen Bedingungen muss eventuell eine engere Zeitbegrenzung für die Beiträge der Einzelnen vorgegeben werden.